Waschbären gelten in vielen Städten, darunter auch Berlin, als kleine Störenfriede, obwohl sie auf den ersten Blick oft niedlich wirken. Mit ihrem schwarz umrandeten Gesicht und dem buschigen Ringelschwanz wirken sie wie Figuren aus einem Kinderbuch. Doch hinter dieser charmanten Erscheinung verbirgt sich ein sehr anpassungsfähiges und manchmal problematisches Verhalten. Waschbären sind äußerst geschickt darin, Nahrungsquellen zu finden, und nutzen dabei jede Gelegenheit, die sich ihnen bietet. Mülltonnen, Dachböden und Gärten werden von ihnen regelmäßig aufgesucht. Dabei können sie erheblichen Schaden anrichten. Für Hausbesitzer bedeutet das oft nicht nur Lärm in der Nacht, sondern auch zerstörte Abfallbehälter, umgegrabene Beete oder angefressene Vorräte. Diese Fähigkeiten machen Waschbären zwar zu geschickten Überlebenskünstlern, führen aber dazu, dass sie in urbanen Gebieten zunehmend als störend empfunden werden.
Besonders problematisch wird das Verhalten von Waschbären, weil sie in Städten kaum natürliche Feinde haben und ihre Population schnell wächst. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie zu Allesfressern, die fast jede Nahrung annehmen. Müll ist dabei eine besonders einfache Nahrungsquelle, die sie regelmäßig aufsuchen. Durch diese Gewohnheit geraten sie immer wieder in Konflikt mit Menschen, die sich um ihre Müllhygiene und Nachbarschaftsruhe sorgen. Waschbären sind nicht nur nachtaktiv, sondern auch äußerst clever darin, Hindernisse zu überwinden, was sie zu ungebetenen Gästen macht. Dennoch sind Waschbären ein faszinierender Teil der städtischen Tierwelt. Sie zeigen, wie anpassungsfähig Tiere sein können, wenn sie neue Lebensräume erschließen. Für viele Menschen bleiben sie trotz ihrer Störenfriedrolle ein interessantes Beispiel dafür, wie Tier und Stadt in einem fragilen Gleichgewicht koexistieren können. So sind Waschbären in Städten wie Berlin zugleich Problem und Bereicherung.